In unseren Kinderhäusern werden Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren unter Berücksichtigung von entwicklungsspezifischen Interessen und persönlichen Bedürfnissen betreut. Das erzieherische Handeln richtet sich nach dem Bildungsauftrag, der im niedersächsischen Gesetz über Tageseinrichtungen aufgeführt ist.
In der Krippe findet die Eingewöhnung nach dem „Berliner Modell“ statt. Ziel ist es, die Ablösung von der bisher oft einzigen Bezugsperson so behutsam wie möglich zu gestalten. Diese Vorgehensweise ist nicht nur für die Pädagoginnen sondern auch für die Eltern recht zeitintensiv, jedoch sehr erfolgreich. Die Kinder bauen eine vertrauensvolle Beziehung zu einer neuen Person auf und entwickeln so eine stabile Basis für ihre Zeit im Kinderhaus. Ausgehend von der eingewöhnenden Pädagogin öffnen sie sich nach und nach für die anderen Kinder und Erzieherinnen.
Im Kindergarten erfolgt die Eingewöhnung in verkürzter Form unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse. Da Krippe und Kindergarten jeweils ein gemeinsames Außengelände nutzen, kennen sich Kinder und Pädagogen meist schon ein wenig. Besuche der Krippenkinder im Kindergarten sind eine weitere Maßnahme zur Erleichterung des Übergangs.
Für die Arbeit mit den ein- bis dreijährigen Kindern sind uns im Besonderen die folgenden Grundsätze wichtig: Kinder sind bereits als Säuglinge selbstständige Individuen. Es ist wichtig, ihre zarten Signale wahrzunehmen und zu verstehen. Mit Achtsamkeit wird beim Verrichten der täglichen Dinge (wie z.B. Anziehen und Essen) die Selbständigkeit gefördert und damit auch das Selbstvertrauen. Ohne die Kinder zu überfordern, können Kontakte zu Personen außerhalb der Familie geknüpft werden. Einzelkindern wird der Umgang mit anderen ermöglicht, Sozialverhalten kann in der altersgemischten Gruppe erlernt werden.
Im Kindergarten entscheiden die Kinder im gegebenen Rahmen selbst, ob, wann und wie lange sie sich der Freiarbeit, dem Rollenspiel oder dem Aufenthalt im Freien widmen bzw. mit wem sie arbeiten/spielen wollen. Sie können hier ihre sozialen Kompetenzen weiterentwickeln und die für den weiteren Weg so wichtigen Strategien zur Konfliktlösung erlernen. Sie können sich in eine große Auswahl an Sinnesmaterialien versenken sowie bereits in die Welt der Zahlen und Buchstaben eintauchen. In jedem Raum bzw. draußen steht ihnen dabei eine Pädagogin zur Seite.
Für die Kinder zeigt sich hier eine altersgemischte Lern- und Lebenswelt, in der soziale Fähigkeiten gefördert werden. Ebenso werden dem Kind Erfahrungen über Leben und Entwicklung und die Dimension Zeit (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft) bereitgestellt: Das Kind sieht sich als beobachtend und handelnd beim Beschreiten der Stufen Krippe-Kindergarten-Schule, es kann voraus- und zurückblicken. Dies fördert in ihm die Entstehung von Erkenntnissen des Seins, des Werdens, der Entwicklung, der Natur und gibt ihm Anstöße zur Selbstreflexion, zur Selbsterkenntnis und letztendlich zur Reifung seiner Persönlichkeit, seines Selbstkonzeptes und seines Selbstwertgefühls.
Um den individuellen Weg der Kinder aufzuzeichnen, haben die Krippen- und Kindergartengruppen beider Kinderhäuser bereits Portfolios zur Entwicklungs-dokumentation etabliert oder werden dies in Kürze tun. Dabei wird für jedes Kind ein weißer Ordner angelegt, in welchem Fotos, Begebenheiten, Aussagen der Kinder über sich selbst und (Montessori-) Arbeiten abgeheftet werden können. Indem die Pädagoginnen die Äußerungen der Kinder wortwörtlich, gegebenenfalls mit Aussprache- und Satzbau-“Eigenheiten“ aufzeichnen, findet eine umfassende Entwicklungsdokumentation statt. Die Pädagogen beider Kinderhäuser erarbeiten übergreifende Standards.
Neugierig geworden? Im PDF (Link oben) können Sie unser gesamtes Konzept für die Kinderhäuser nachlesen.