Bildungshaus wird Modellschule für Friedensbildung

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Als eine von drei niedersächsischen Schulen ist das Montessori-Bildungshaus in Hannover ausgewählt worden für das Projekt „Modellschulen für Friedensbildung in Niedersachsen“. Gefördert wird dieses Projekt vom Niedersächsischen Kultusministerium und dem Landkreis Lüchow-Dannenberg. Das Team der „KURVE Wustrow – Bildungs- und Begegnungsstätte gewaltfreie Aktion e.V.“ begleitet uns fachlich bis zum Ende des Schuljahres 2023/24.

 

Bisher hat das Team der KURVE in unterschiedlichen Jahrgangsstufen hospitiert, ferner wird es unsere Arbeitsgruppe „Konflikttransformation“, die sich aus Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern zusammensetzt, in ihrer Arbeit unterstützen. Ziel der AG ist es, einen “Werkzeugkasten“ zu entwickeln, um situativ auf gewaltfreie Methoden zur Konfliktbewältigung zugreifen zu können. Weiterhin sind jeweils ein Projekttag in der Mittel- und Oberstufe geplant sowie Fortbildungsangebote für die Lehrkräfte. Mittelfristig soll eine Vernetzung mit anderen Schulen und Trägern stattfinden und die Ausrichtung der Schule auf dem Weg zu einer „Kultur des Friedens“ nachhaltig verankert werden.

 

Wir freuen uns sehr über dieses externe Know-how rund um das große Thema Friedenskompetenz. Für unsere Einrichtungen gehört die Friedenserziehung zum pädagogischen Alltag. Von klein an praktizieren wir ein solidarisches Miteinander und legen Wert auf friedliche Konfliktlösungen. Der Grundgedanke der Gewaltfreiheit findet sich auch bei Maria Montessori wieder. Für Montessori ist die Erziehung zum Frieden ein Werk universaler Tragweite und „Frieden eine Folge der richtigen Lebensform“.

Weitere Informationen über unseren Kooperationspartner und mehr zum Thema Friedensbildung, findet ihr hier:

https://www.kurvewustrow.org/was-ist-friedensbildung

 

Bild: Swantje, 8. Klasse

Neue Interviewreihe mit Absolvent*innen

Erste Lehrerfahrungen in Tansania (Jette)

Wir starten mit einem Interview mit Jette L. Sie hat 2022 ihr Abitur am Montessori Bildungshaus absolviert und ist direkt im Anschluss für einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt nach Tansania gegangen. Mit leuchtenden Augen berichtet sie über ihre Zeit in Afrika, aber auch über ihre Schullaufbahn bei uns am Bildungshaus. Im Herbst wird Jette voraussichtlich mit einem Studium der Sonderpädagogik beginnen. Jette L - 1

Hallo Jette, schön, dass du Zeit für ein Interview mit uns hast! Uns interessiert natürlich sehr, was du nach deinem Abi gemacht hast? 

Nach dem Abi habe ich für drei Monate täglich von 8 bis 13 Uhr in Tansania an der „Arusha Modern School“ – einer Privatschule mit Vorschule – gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler dort haben sehr gute Englischkenntnisse. Zusammen mit anderen Freiwilligen habe ich in einem dazugehörigen Hostel gelebt. Besonders ein kleiner Junge mit Förderbedarf hatte es mir sehr angetan. Um ihn noch besser unterstützen zu können, habe ich mir aus Deutschland Montessori-Material einfliegen lassen und sehr viel mit ihm gearbeitet. Als ich Tansania verlassen habe, konnte er schon die Zahlen von 1 – 10 und auch einzelne Buchstaben. Das hat mich sehr stolz gemacht!

Jette L - 2

Wie bist du auf die Idee gekommen, nach deinem Abi nach Tansania zu gehen?  

Meine Eltern sind begeisterte Lehrer. Meine Mama war in ihrer Jugend auch in Afrika. Sie war in Namibia und hat über ihre Erfahrungen und die Begegnungen mit den Menschen dort sehr geschwärmt. Davon inspiriert bin ich direkt nach dem Abitur mit der Organisation „Viva Tansania“ nach Afrika gegangen. So wie meine Eltern habe ich mich jeden Tag auf die Schule und die Kinder gefreut.   

Und wie bist du denn zum Bildungshaus gekommen?   

Ich bin als Quereinsteigerin in der neunten Klasse an die Schule gekommen. In meiner alten Schule war ich nicht besonders glücklich. Zuerst hatte ich große Angst vor dem Wechsel. Trotzdem habe ich mich getraut und bin gleich am ersten Tag belohnt worden. Ich habe mich sich sehr wohl gefühlt und bin mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. Die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten ganz anders mit den Schülern. Auch die Lehrer-Schüler-Beziehung ist entspannt und die Gespräche auf Augenhöhe. Ich hatte gleich das Gefühl, dass sie ihren Job mögen. Und mir war klar: ich muss und darf selbstständig sein und arbeiten. Ich habe in der Oberstufe dann das gesellschaftliche Profil belegt und das Abitur mit 2 bestanden. Das war unglaublich für mich und auch für viele andere. Auf der anderen Schule hatte ich das Gefühl, ich bin auf einem absteigenden Ast und war nicht sicher, ob ich überhaupt den Erweiterten Sek 1 Abschluss schaffe.    
Jette L - 3
Was war für dich die größte Herausforderung als Quereinsteigerin, und was war neu für dich?   

Ein kleiner Schock am Anfang war das Duzen. Es gibt keine Anonymität wie an anderen großen Schulen. Alle kannten sofort meinen Namen und haben mich ganz aktiv auf dem Flur und im Klassenraum angesprochen und wollten wissen, wie es mir geht. Das gibt auf der einen Seite ein Gefühl von Sicherheit und gleichzeitig weiß man: hier kann sich niemand verstecken. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen, selbstständig zu arbeiten und Offenheit zu leben. Es ist wichtig, für sich selbst einzustehen und das Gespräch zu suchen, wenn du anderer Meinung bist. Und es gibt unfassbar viel Sicherheit, zu wissen, dass du immer gehört wirst. Ich habe gelernt, an mich zu glauben und viele echte Freundschaften geschlossen.  Meine Zeit an der „Monte“ ist wie ein innerer Schatz, der für immer bei mir bleibt, weil ich so großartige Dinge erfahren und viele tolle Menschen kennengelernt habe. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die kleinen Erfolge riesig große Momente im schulischen Leben sein können. Und genau diese Momente möchte ich Kindern ermöglichen und daher Lehrerin werden.

Jette, vielen Dank für das Interview und alles Gute für dich!

 

Zertifikatskurs Montessori-Pädagogik

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Teenager benötigen besondere Pädagogik: Qualifizierungskurs für die Sekundarstufe I und II

Nicht mehr Kind, noch nicht erwachsen. Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren haben besondere Entwicklungsbedürfnisse. Die Montessori-Pädagogik bietet für diese Zielgruppe wesentliche Impulse für eine zeitgemäße und stärkende Begleitung. Im Dezember 2022 hat ein Qualifizierungskurs für diese Altersphase am Bildungshaus gestartet, der von den Pädagoginnen und Pädagogen aus der Mittel- und Oberstufe gut angenommen wird. Maria Montessori entwickelte für die Teenager-Jahre ein ganzheitliches Erziehungskonzept, den sogenannten Erdkinderplan, der auch jetzt, über siebzig Jahre nach Veröffentlichung, größtenteils zeitlos ist.

Der Zertifikatskurs umfasst sieben Unterrichtsmodule mit 112 Unterrichtsstunden im Zeitraum vom 9.12.2022 bis 23.06.2023. Die Module werden zum Teil in Präsens, zum Teil als Online-Unterricht durchgeführt. Der ‚Bildungsanbieter Montessori Bayern Bildungsakademie‘ ist im Qualitätszirkel des Montessori Bundesverbandes eine anerkannte Ausbildungsorganisationen. Wir danken der Europäischen Union und „Europa für Niedersachsen“ für die finanzielle Unterstützung dieses Kurses.

 

Montessori-Absolventen starten selbstständig und selbstbewusst in die Zukunft

In einer von Jörg Boysen, Dirk Randoll und Nina Villwock herausgegebenen Absolventenstudie wurden Absolvent*innen von Montessori-Schulen zu ihren Erfahrungen befragt. Rund 800 Online-Fragebögen wurden ausgewertet.

In der Studie „Man lernt Sachen, die man wirklich braucht – ehemalige Montessori-Schüler*innen kommen zu Wort“ nennen die ehemaligen Schüler*innen durchweg positive Erfahrungen in Bezug auf Selbstständigkeit, Gemeinschaft und Wertschätzung. Vielleicht ergibt sich daraus auch das berufliche Interesse der ehemaligen Schüler*innen an sozialen, wirtschaftlichen und kreativen Bereichen.

Sie würden wieder auf eine Montessori-Schule gehen, erklären 88% der befragten Absolvent*innen, denn hier fühlen sie sich von den Lehrern ernst genommen, haben Freude am Lernen und entwickeln ein gutes Selbstwertgefühl.

Weitere zusammengefasste Ergebnisse können sie zudem auch hier nachlesen.

Die komplette Studie wurde im Beltz Verlag veröffentlicht:

Zum Vergrößern des Bildes bitte anklicken: 
Auszubildende (m/w/d)

Gutes und gesundes Miteinander

Alle bei uns lernen täglich dazu – insbesondere während einer Zeit wie der Corona-Pandemie. Jeder am Montessori Bildungshaus Hannover leistet seinen Beitrag dazu, dass ein gutes und gesundes Miteinander gelingt.

Ein zentrales Corona-Management hilft uns dabei, die Lage in unseren Einrichtungen einzuschätzen und schnell zu reagieren. So können wir beispielsweise im Fall einer Ausbreitung den Sportunterricht in der Sporthalle durch ein Angebot an der frischen Luft ersetzen oder gar eine komplette Klasse in das Distanzlernen schicken, falls sich Corona-Fälle häufen. Die Schuleltern unterstützen unsere konsequenten Maßnahmen, in dem sie ihre Kinder bei Infektionen innerhalb der eigenen Familie zu Hause lernen lassen. Das hilft uns dabei, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten.

Seit März 2020 reagieren wir immer wieder schnell und passen unsere Vorsichtsmaßnahmen an. Unser Hygienekonzept wird fortlaufend aktualisiert. Es berücksichtigt alle Vorgaben der Landesregierung. Die folgende Übersicht informiert darüber, welche Veränderungen, Neuerungen und Verhaltensregeln bei uns greifen.

Das nutzen wir:

  • Selbsttests und medizinische Masken werden im Schulalltag zur Verfügung gestellt.
  • Auch für unser Kinderhaus-Personal stehen Selbsttests bereit.
  • Es gibt bei uns Luftfilter in allen Räumen, die zudem gut gelüftet werden.
  • CO2-Ampeln signalisieren uns, wann frische Luft gefragt ist.

 So hilft jeder mit:

  • Wir tragen möglichst konsequent eine medizinische Maske oder FFP2-Maske.
  • In unseren Kinderhäusern wird in allen öffentlichen Bereichen ein Mund-Nasen-Schutz getragen.
  • Alle halten sich an die AHA-Regeln (Abstand wahren, auf Hygiene achten, Maske im Alltag).
  • Wer sich nicht gesund fühlt oder typische Symptome hat, bleibt zu Hause.

Darauf achten wir:

  • Der Zugang zu den Klassenräumen erfolgt getrennt nach Gruppen.
  • Mit einem zeitversetzten Unterrichtsbeginn minimieren wir Begegnungen.
  • Eltern, die ihre Kinder abholen, betreten unsere Gebäude nicht.
  • Der Zugang zu unseren Kinderhäusern ist nur mit FFP2-Maske und unter Einhaltung der Abstände möglich.

Auf digitalem Weg:

  • Mit Hilfe digitaler Kommunikation tauschen wir uns schnell und sicher aus.
  • Die Mehrheit unserer Besprechungen führen wir mit Abstand und digital durch.
  • Unsere Schüler (ab Jahrgang 1) und Lehrer sind digital miteinander vernetzt.
  • Elternabende finden ausschließlich digital statt.